1. Home
  2. /
  3. Blog
  4. /
  5. Alles auf Autopilot?

Alles auf Autopilot?

In den letzten Jahren macht ein Begriff in der IT-Welt die Runde: Automatisierung. Besonders vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der begrenzten Ressourcen in der IT-Abteilung könnte die Einführung von Automatisierung erhebliche Vorteile bieten. Auf den ersten Blick klingt Automatisierung vielversprechend. Wenn Prozesse automatisch ablaufen, kann dies in der Regel viel Arbeitsaufwand sparen. Doch stellt sich die Frage, ob es möglich ist, die gesamte IT tatsächlich zu automatisieren. Droht eine Überflüssigkeit von System-Administratoren und Entwicklerinnen und Entwicklern? Was hätte dies für Auswirkungen auf unsere Arbeitsbereiche?

 

Prozessautomatisierung oder IT-Automatisierung?

Automatisierung ist facettenreich und zeigt sich in zwei Hauptbereichen:

  1. Prozessautomatisierung (Business Process Automation, BPA): Durch die voranschreitende Digitalisierung und die Einführung des modernen Arbeitsplatzes wird Vieles vereinfacht und beschleunigt. Wiederkehrende manuelle Aufgaben werden optimiert, sodass Mitarbeiter sich stärker auf die Kernaufgaben ihres Jobs konzentrieren können, anstatt Zeit mit Dokumentation und Ablage zu verbringen. Ein Beispiel hierfür ist die automatische Erfassung und Archivierung von E-Mail-Rechnungen oder die sofortige Weiterleitung gescannter Quittungen an die Buchhaltung des Steuerberaters.
  2. IT-Automatisierung: Entgegen möglicher Annahmen handelt es sich hierbei nicht um den automatischen Austausch von Hardware oder die Installation von Software, was zwar wünschenswert, aber unrealistisch wäre. IT-Automatisierung, auch als IT-Service-Automatisierung bekannt, zielt darauf ab, insbesondere IT-Services zu vereinfachen und zu beschleunigen. Das bedeutet, dass sich wiederholende Aufgaben und Operationen in der IT-Infrastruktur als Funktion definieren lassen und bei Bedarf einfach abgerufen werden können.

Warum ist das notwendig? Die Konfiguration einer neuen Umgebung beispielsweise ist oft sehr aufwendig. Das manuelle Anlegen von Containern oder einer Entwicklungsumgebung kann Tage oder Wochen dauern. Dabei spielt die Wartezeit für die Verfügbarkeit der IT-Abteilung ebenso eine Rolle wie die erhöhte Fehleranfälligkeit durch menschliche Intervention. Wenn jedoch eine Umgebung als Funktion definiert wird, kann sie durch einen einfachen Klick automatisch und sofort erstellt werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht enorme Zeitersparnis und verlässt sich auf sorgfältig überprüfte Routinen.

Hierbei kommen häufig Konfigurationsmanagement-Tools wie Ansible, Puppet oder Infrastructure-as-Code-Technologien wie Azure Resource Manager oder Terraform zum Einsatz.

 

Die Herausforderung der Automatisierung: Standardisierung in heterogenen IT-Infrastrukturen

Automatisierung erfordert eine Standardisierung – eine scheinbar einfache Anforderung, die jedoch (noch) nicht so unkompliziert umzusetzen ist. Die Automatisierung setzt voraus, dass IT-Infrastrukturen standardisiert sind, was jedoch häufig nicht der Fall ist. Oftmals stehen wir vor heterogenen IT-Infrastrukturen, die im Laufe der Zeit organisch gewachsen sind und eine Vielzahl von Produkten unterschiedlichster Hersteller enthalten. Dieses Problem ist uns wohlbekannt. Doch erst wenn wir sicherstellen können, dass alle Komponenten identisch sind und sich gleichermaßen programmieren und verwalten lassen, wird eine erfolgreiche Automatisierung möglich.

 

Die Unverzichtbarkeit der Künstlichen Intelligenz in der Automatisierung

Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) ist mittlerweile nicht nur aus der Automatisierung, sondern auch aus unserem Blog kaum noch wegzudenken. Immer mehr automatisierte Prozesse werden mit KI verknüpft, um die Effizienz zu steigern. Die KI leistet wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung von Cyber-Bedrohungen und der Auswertung potenzieller Schadsoftware. Des Weiteren trägt sie dazu bei, unstrukturierte Daten zu analysieren, um sie lesbar und durchsuchbar zu machen.

Die Kombination von KI und Automatisierung liefert uns äußerst nützliche Werkzeuge, die die Arbeitsprozesse erheblich erleichtern können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei der Anwendung von KI die Prozesse nachverfolgbar und analysierbar bleiben müssen. Ohne das Verständnis dafür, warum eine KI beispielsweise ein Datenpaket als Bedrohung erachtet und ein anderes nicht, verlieren wir die Kontrolle. Schlimmer noch, die Ergebnisse könnten fehlerhaft sein und zu falschen Schlussfolgerungen führen.

 

Die Welt der Automatisierung: Ein Blick in die Zukunft

Automatisierung ist zweifelsohne ein faszinierendes Thema, das in den kommenden Jahren zweifellos an Bedeutung gewinnen wird. Wir stehen noch ganz am Anfang dieser Entwicklung. Bislang konzentrieren wir uns vor allem darauf, manuelle Prozesse und Dienstleistungen zu automatisieren. Die Einführung von Service-Robotern, das Internet der Dinge (IoT) und innovative KI-Anwendungen eröffnen jedoch völlig neue Einsatzbereiche und Funktionen.

Für uns bedeutet dies, dass wir uns fit für die Zukunft machen müssen. Daher ist es entscheidend, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Empfehlenswert sind Schulungen wie Red Hat Ansible for Network Automation, VMware vRealize Automation, Data Center Automation with vRealize Orchestrator and vSphere PowerCLI, Implementing Automation for Cisco Collaboration Solutions und viele weitere.

Das Themenspektrum ist bereits jetzt erstaunlich vielfältig und bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Spezialisierung. Wenn Sie erfahren möchten, welche Seminare sich für Ihre berufliche Weiterentwicklung eignen, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. Eine Übersicht aller unserer Seminare finden Sie hier.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.

 

Bildquelle: Foto von Pavel Danilyuk