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Datenschutz: Ist Ihre Softwareentwicklung ein Daten-Albtraum?

Die Integration von Software-Entwicklung und Datenschutz wirft immer häufiger Fragen auf: Was ist erlaubt, was sollte vermieden werden, und machen wir alles richtig? In einer Welt, in der Datenschutz und Compliance eine entscheidende Rolle spielen, suchen Unternehmen verzweifelt nach DSGVO-konformen Cloud-Lösungen, um amerikanischen Cloud-Providern und dem US Cloud Act zu entgehen. Datenschutz ist ein zentrales, aber herausforderndes Thema, das Entwickler-Teams heute bewältigen müssen.

Datenschutz in der Entwicklungspraxis: Verantwortung und Maßnahmen

In der Softwareentwicklung sind Entwickler oft mit der Verarbeitung von Kundendaten konfrontiert, sei es in Produktions- oder Testumgebungen. Der Gebrauch von Beispieldaten ist zwar eine Möglichkeit, aber in vielen Fällen nicht ausreichend, da Max Mustermann keine realen Kundenrepräsentationen bietet.

Sobald Entwickler Zugriff auf Datenbanken mit Kundendaten haben, stellen sich wichtige Fragen. Handelt es sich um externe Freelancer, externe Dienstleister oder interne Mitarbeiter? Bei externen Fachkräften ist ein Auftragsdatenverarbeitungsvertrag (ADV-Vertrag) unerlässlich, da er die Verarbeitung personenbezogener Daten, einschließlich des Speicherns, regelt.

Für interne Mitarbeiter gelten ähnliche, wenn auch weniger formale Verpflichtungen. Dennoch müssen sie vom Arbeitgeber in Bezug auf Datenschutzgesetze und Vertraulichkeit geschult und sensibilisiert werden. Neue Mitarbeiter erhalten neben ihrem Arbeitsvertrag oft auch eine IT-Nutzungsrichtlinie und eine Datenschutzverpflichtung gemäß der DSGVO.

Es ist ratsam, auch bereits beschäftigte Entwickler regelmäßig auf die Datenschutzbestimmungen hinzuweisen und Schulungen zur Datenschutzpraxis anzubieten. Trotz der umfangreichen Rechte und Zugriffsmöglichkeiten von Entwicklern sollte das Durchstöbern von Kundendatenbanken zu privaten Zwecken vermieden werden, da Datenschutzverstöße in der Regel auffallen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.

Datenschutz in der Softwareentwicklung: Die Balance zwischen Nutzererlebnis und Datenschutz

In der Softwareentwicklung erscheint die Vereinbarkeit von Datenschutz und Kundenkenntnis oft schwierig, da unser Ziel darin besteht, unsere Zielgruppe oder Kunden bestmöglich zu verstehen. Dies betrifft Aspekte wie die Nutzererfahrung, Kundenreisen, Warenkörbe und Suchintentionen, die wir kontinuierlich verbessern möchten. Unsere Projektmanager oder Projektleiter verfolgen den Ansatz, jeden Schritt zu verfolgen und präzise Informationen darüber zu erhalten, wann, wo und warum ein Kaufprozess abgebrochen wurde, um ihn zu optimieren.

Funktionen wie „Kunden, die X gekauft haben, haben auch Y gekauft“ erfordern eine umfassende Analyse von Kundendaten, um herauszufinden, wie man den Kunden zusätzliche Produkte verkaufen kann.

Angesichts dieser Anforderungen entscheiden sich viele Unternehmen dazu, nicht offen darüber zu kommunizieren, wie sie Kundendaten verarbeiten, in der Annahme, dass sie nicht belangt werden können, solange keine Informationen darüber vorliegen.

Es gibt jedoch auch einfachere Wege, um den Datenschutz zu wahren. Viele Kundendaten können anonymisiert oder überhaupt nicht extrahiert werden. Das Prinzip „Privacy by Design“ verfolgt die Idee, Datenschutz bereits während der Softwareentwicklung zu implementieren, anstatt ihn nachträglich hinzuzufügen.

Für Entwickler bedeutet dies, nach Möglichkeiten zu suchen, Kundendaten gar nicht erst zu verwenden, nur teilweise zu verwenden oder sie zu anonymisieren. Wer frühzeitig darüber nachdenkt, spart Zeit und Aufwand, die nachträgliche Integration von Datenschutzmaßnahmen zu bewältigen.

 

Datenschutz als Chance nutzen

Jede Herausforderung bringt auch Chancen mit sich. Wie kann die Datenschutz-Hürde zu einem Vorteil werden?

Heutzutage blockieren fast alle Browser das Tracking und somit das Ausspähen der Nutzer. Apple führte diese Bewegung bei seinen Smartphones an, und viele andere folgten. Voraussichtlich wird auch der Chrome-Browser bis 2024 das Tracking unmöglich machen.

Die Nutzer begrüßen diese Entwicklung, und entsprechend reagieren Unternehmen darauf, indem sie das Tracking reduzieren. „Datenkraken“ werden zunehmend unbeliebt. Daher kann offene Kommunikation darüber, dass persönliche Daten kaum oder gar nicht verarbeitet werden, bei der Zielgruppe punkten.

 

Bitte ohne Schatten-IT

Wie Sie möglicherweise bereits wissen, gibt es zahlreiche herausragende SaaS-Angebote für Entwickler. Leider stammen diese oft aus den USA und entsprechen aufgrund der in den USA ansässigen Rechenzentren nicht den DSGVO-Richtlinien. Es ist ratsam, vor der Verwendung solcher Tools immer Rücksprache mit der IT-Abteilung zu halten, um die Genehmigung einzuholen. Andernfalls entsteht eine sogenannte „Schatten-IT“, von der die IT-Abteilung nichts weiß und die sie nicht kontrollieren kann.

 

Bilden Sie sich im Bereich Datenschutz weiter

Datenschutz mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, aber in Wirklichkeit ist er es nicht. Wir sind uns dessen bewusst und bieten daher eine Vielzahl von Schulungen zu diesem Thema an.

Unser Tipp: Erwägen Sie Schulungen wie Schulungen zum Datenschutzmanager, den SAP® Führerschein für Datenschutzbeauftragte, die Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten (DSGVO) und viele mehr.

Selbstverständlich behandeln wir auch das Thema Datenschutz in unseren anderen Seminaren und Web Based Trainings, wenn es inhaltlich relevant ist.

Wenn Sie einmal nicht weiterwissen oder nach Inspiration suchen, werfen Sie einen Blick in unser aktuelles Schulungsangebot. Dort finden Sie eine Übersicht über alle unsere Seminare.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und eine erfolgreiche Sicherung Ihrer Daten!

 

Bildquelle: Bild von fabrikasimf auf Freepik