Wie jedes Jahr werden im letzten Monat des Jahres Prognosen über die kommenden Trends des bald anbrechenden neuen Jahres allerseits veröffentlicht. Eine beliebte Möglichkeit, sich als technologischer Prophet zu etablieren. Wie viele davon allerdings sich als echte Propheten erweisen, muss nicht durch eine biblische Feuertaufe getestet werden. Ein Rückblick auf vergangene Prophezeiungen und deren Wahrheitsgehalt in Form der Manifestation in der realen Welt sind Beweis genug.
Dabei gibt es Prognosen, welche Jahr für Jahr eine hohe Resilienz beweisen, ohne dass deren Verwirklichung auch nur annähernd in Existenz gekommen ist. Um aber nicht generell gegen Propheten hier zu wettern, muss eingestanden werden, dass Propheten ein schlechtes Zeitgefühl haben. Viele Prognosen sind dann letztlich doch eingetroffen, eben mit Zeitverzögerung oder weil dafür benötigte Infrastrukturen eben noch nicht bereit waren. Manchmal sind technologische Entwicklungen von mehreren parallelen technologischen Entwicklungen abhängig. Zum Beispiel G5, dieser Netzstandard wartet seit Jahren auf seine Realisierung, Frau Merkel hatte bereits 2014 die Zusage gegeben. Seit ungefähr 5 Jahren wird nun jeden Dezember immer wieder aufs Neue G5 als Durchbruchslösung prophezeit. Doch wer hätte gedacht, wie viel Einfluss die politischen Erwägungen bei der Umsetzung die Rolle des Bremsers spielen würden.
Die „Welt“ titelte am 21. September 2018: „Aus dem Kanzleramt kommt die Absage für G5 auf dem Land“ zu teuer, zu aufwendig, und…, und….., und…… Die Instanzen streiten seither und die nötige Bereitstellung für Unternehmen, auch in ländlichen Bereichen, um im internationalen Vergleich wieder aufzuholen, bleibt auf der Strecke. Natürlich stehen wir auf der Seite derjenigen Propheten, die die negativen Auswirkungen an die Wand malen.
Wenn dieses Netzwerk nicht bald kommt, werden eine ganze Reihe an Prophezeiungen es schwer haben, sich im Jahr 2019 zu realisieren. Darunter gehören Blockchain und Connected Clouds.
Connected Clouds
Das Speichern in der Cloud scheint 2018 durchgebrochen zu sein. Über Jahre mit Wundermöglichkeiten angepriesen, ist es zum Alltag geworden, seine Daten in der Dropbox, bei Luckycloud, Proom, Google Drive oder dem Azur von Microsoft abzulegen. Inzwischen hat man den Drittanbieter auf der Festplatte und wünscht sich eigentlich eine Verknüpfung der Daten, über alle Clouds hinweg. Genau das soll Connected Clouds lösen, dazu gehören Anwendungen, welche die Datenstrukturen und Verknüpfungen überwachen, auf Updates und Synchronisation achten.
2019 werden hier neue Entwicklungen erwartet, die natürlich auch das G5 benötigen werden. Noch weiter gedacht sind die Verknüpfungen und die Bearbeitungsgeschwindigkeiten auch für eine gut funktionierende Blockchain nötig.
Blockchain
Es gibt nur wenige Leute auf der Erde, die dieses Phänomen erklären können, aber hunderttausende Versuche, es zu tun. Manche bezeichnen es sogar als magisches Wundermittel der Zukunft und andere prophezeien damit das Ende der Kontrolle durch Bürokratie. Was alles möglich ist, lässt sich gut ausdenken, wenn man das grundlegende Prinzip hinter Blockchain verstanden hat. Das ganze undurchschaubare technologische Wunderwerk ist von der Herkunft und Basis schnell erklärt.
Beschert wurde es uns von den Kryptowährungen, die eine Technologie benötigten, die fälschungssicher, annähernd sicher gegenüber Hackern und jeglicher Art Manipulation ist und gleichzeitig die Transaktionen fälschungssicher aufbewahrt.
An dieser Stelle kommen die Connected Clouds ins Spiel. Konstruieren wir ein Beispiel:
Schreibt jemand ein Musikstück oder schließen zwei Leute einen Vertrag ab und dies soll veröffentlicht werden, möchten diese natürlich, dass die ursprünglichen Noten oder Worte nicht mehr geändert werden können. In Stein meißeln sozusagen. In der realen Welt bringen wir einen Ausdruck zum Notar, unterschreiben diesen vor seinen Augen und legalisieren damit dann dieses Exemplar als das einzig Gültige. Dann liegt es im Safe des Notares bis zu dem Tage, wenn eine Prüfung ansteht.
Eine andere Möglichkeit wäre, das Papier zu vervielfältigen und als Buch zu veröffentlichen. Wann immer ein Verdacht aufkäme, könnte man in die nächste Buchhandlung und mit dem Vergleich zum Original die Echtheit feststellen. Doch beide Vorgehensweisen sind natürlich viel zu aufwändig und umständlich.
Wie Blockchain arbeitet
Einfach ausgedrückt verteilen wir das Dokument als Daten-Block in verschlüsselter Form auf der ganzen Welt auf so vielen Computern wie möglich. Dazu geben wir ein kleines Programm (App), welches alle Kopien über das Netz verbindet und überwacht. Sollte an einer Stelle eine Kopie auftauchen, die manipuliert wurde, oder sich jemand an einem Block zu schaffen machen, wird dies von den anderen Blocks im Netz bemerkt und dieser Block wird ausgeschlossen. Das alles ist automatisch eingestellt und funktioniert wie eine große Kette an Gliedern, die sich gegenseitig überwachen. Ripple ist eine der Krypto-Währungen, die das genauso mit den Transaktionen mit ihrer Währung macht. Alle Transkationen sind auf ewig bei allen Beteiligten gespeichert und sind so gegen Manipulation sicher.
Dieses ist die technologische virtuelle Möglichkeit einer sicheren Aufbewahrung von Belegen. Denkt man das aber weiter, entstehen diejenigen Anwendungen, die jetzt bereits an den Start gehen. Belege gibt es ja überall, bei Transporten, Lieferungen, Expressdiensten und bei jeder Art von Transaktion mit Gütern, Waren und Werten. Ein Lieferschein für einen ankommenden Container muss nicht mehr gescannt, in eine PDF umgewandelt, per Mail an die ferne Niederlassung gesendet, dort wieder ausgelesen und wieder in eine Datenbank eingetragen werden. All dies erledigen die Programme, die auf der Blockchain aufsetzen und das in Sekunden. Die Entwicklung steckt in den Teenager-Schuhen, aber 2019 werden wir viele neue Perspektiven eröffnet sehen, die für Software Designer vieler Art Optionen bereit halten werden.
Viele Majors der Großindustrie haben das Thema für 2019. Wir dürfen erwarten, dass die Umsetzung der Grundlagen für eine reibungslose Nutzung der Blockchain sicher noch einige Jahre benötigen wird, aber so wie das Internet selbst, wird die Blockchain-Technologie viele Bereiche der geschäftlichen Interaktion von Grund auf ändern.
Data Analyse
Im letzten Jahr haben wir in den Blogs und Newsletter eine Menge zu Data Analysten geschrieben. Die Aufgaben und Gewichtung der Analyse werden zum TOP Skills der IT Branche werden, das ist absehbar. Die Forschung zeigt, dass wir nur 1% der Daten effektiv nutzen. Mit maschinellem Lernen und KI kann es laut Experten auf 3 bis 4 Prozent wachsen. Immerhin ein riesiger Schritt, aber nichts im Vergleich mit Experten, die man an die Daten lässt. Es werden insgesamt Software Architekten und Analysten gebraucht, mehr als Programmierer. Doch der Markt ist leer gefegt von diesen Spezialisten. Eine Lösung ist die Relokation aus anderen Staaten, Fachkräfte aus dem Ausland umfasst auch ITler inzwischen, und 2019 wird ein Einwanderjahr für die IT werden. Doch hier ergeben sich signifikante Probleme. Die Ausbildungen zum Software Ingenieur oder Information-Technologen ist in den meisten Staaten eher rudimentär. Der Weiterbildungsaufwand ist immens.
Wo sind die anderen Trends?
Bei den meisten medialen Propheten werden Sie in diesen Tagen von mindestens 10 neuen Trends lesen. Doch wie bereits erwähnt, wer sich mit allen Trends beschäftigt, erkennt schnell, dass alle irgendwie zusammenhängen und auch voneinander abhängig sind. Ohne G5 wird Connected Clouds nur schwer in die Gänge kommen und die Blockchain-Technologie wird ständig mit Engpässen kämpfen. Doch aufzuhalten sind sie nicht mehr, der Mehrwert übersteigt jetzt schon den Aufwand. Diese einfache Formel lässt schnell erkennen, ob eine Technologie als nachhaltig zu bezeichnen ist.
Nutzen wir die Zeit, bis alles funktioniert, um unser Wissen auf den neuesten Stand der Technologie zu bringen. Machen wir 2019 zum Jahr der Weiterbildung. Wir sind dabei, um gerüstet zu sein, wenn die vielen bunten neuen Anwendungen an unsere Türen klopfen.
Trend Weiterbildungskonzept
Wissen um die Möglichkeiten wird zum wichtigsten Wirtschaftsgut für Unternehmer, ITler und Führungskräfte. Tiefergehendes Wissen über Anwendungen, App Programmierung, Softwarearchitekturen, Data Analysen ist nötiger denn je zuvor, um die Perspektiven zu entdecken, die diese neuen Technologien eröffnen werden.
Wer als Erstes die Perspektive erkennt, kann auch Erster bei der Umsetzung sein. Wer Erster bei der Umsetzung ist, kann Erster im Markt sein.
Am Anfang steht das Wissen, die Weiterbildung, machen wir das Jahr 2019 zum Jahr der Weiterbildung.