Die Datenmengen, die tagtäglich durch das Inter- oder Ethernet in Firmen geschickt werden, nehmen von Tag zu Tag zu. Vor allem durch das Cloud Computing werden zum Teil riesige Datenmengen generiert, die immer und überall abrufbar sein müssen. Mit 40/100 Gigabit Ethernet (GbE) ist ein schneller und sicherer Echtzeit-Zugriff auf Daten innerhalb einer Cloud-Umgebung möglich. Aber welche Voraussetzungen braucht man dafür und rechnet sich die Migration auch wirklich für Unternehmen?
40 Gigabit Ethernet bald Standard
Das gleich vorne weg: die Optikpreise werden zunächst mal dafür sorgen, dass 100 GbE eine recht teure Angelegenheit bleibt. Der Übergang zum Ethernet von morgen wird sich deswegen vorerst in speziellen Bereichen abspielen, etwa in massiv skalierbaren Rechenzentren, Forschungseinrichtungen oder bei Service Providern. Über kurz oder lang wird an 40 und 100 GbE aber kein Weg vorbeiführen. So ist etwa damit zu rechnen, dass 40 GbE in spätestens fünf Jahren zum Standard zählen wird. Der Siegeszug von 100 GbE wird auch nicht sehr viel länger dauern.
Grundlegende Fragen vor der Migration
Wer jetzt schon als Anwender in die Zukunft investieren will, sollte bei der Migration zu 40/100 GbE jedenfalls einiges beachten. Dazu gehört zunächst mal ein Blick auf die eigene Netzlast und die vorhandene Verkabelung. Entscheidende Fragen dabei sind etwa, welche Glasfaserverkabelung im Unternehmen zur Verfügung steht, welche Verkabelung für die Zukunft geplant ist und natürlich die Grundfrage: ob die Migration zu 100 GbE kurzfristig oder in den nächsten Monaten und Jahren überhaupt nötig ist.
Stufenweiser Übergang
Da es in den wenigsten Unternehmen etwa zum kompletten Neubau eines Data Centers kommen wird, sieht die realistischste Variante wohl so aus, dass die bestehenden Infrastrukturen Schritt für Schritt auf 100 Gbit/s um- beziehungsweise ausgebaut werden. Denkbar ist hier zum Beispiel ein dreistufiges Migrationsszenario nach folgendem Muster: 1. Erweiterung bestehender 10-GbE-Umgebungen. 2. Erweiterung von 10 GbE auf 40 GbE. Und 3. Erweiterung von 40 GbE auf 100 GbE.
Von Innen nach Außen: das richtige Vorgehen bei der Migration
Wer die Migration zu 40/100 GbE konkret in Angriff nimmt, sollte darauf achten, dass sie von Innen nach Außen angegangen wird. Das heißt: der Startpunkt sollte immer das Rechenzentrum sein, weil dort erwartungsgemäß der größte Datenzuwachs ansteht. Die Nutzung von 40/100 GbE zur Switch-Switch-Verbindung im Campus Netzwerk kann dann danach erfolgen. Sollen größere Distanzen überbrückt werden, ist bei der Verkabelungsinfrastruktur Single Mode Fiber zu empfehlen. In Rechenzentren ist auch Multi Mode Fiber eine mögliche Option. Das preiswertere Kupfer Twinax Kabel eignet sich dagegen allenfalls für kürzere Strecken. Die Zukunft gehört auf jeden Fall der Glasfaser.
Flexible Komponenten
Weitere Voraussetzungen für den erfolgreichen Umstieg auf 40 oder 100 GbE: die gesamte Infrastruktur sollte IPv6-fähig und die Kapazitäten der Core Switches sollten ausreichend dimensioniert sein. Überhaupt ist eine hohe Flexibilität der einzelnen Komponenten ein wichtiger Faktor. Ensprechende Switches und andere Netzwerkkomponenten werden beispielsweise von Cisco Systems angeboten. Dazu gehören etwa auch Linecards in Switches, die sowohl 4×10-GbE-Optik leisten als auch 1×40-GbE-Optik unterstützen sowie die Option auf 100GbE bieten.
Unsere Seminar-Empfehlungen zum Thema:
FCOE Fiber Channel over Ethernet Overview
IP6FD IPv6 Fundamentals, Design and Deployment
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