Backups sind unheimlich wichtig, das wissen wir alle. Und doch vergessen wir sie immer wieder oder machen keine, da wir wohlwollend davon ausgehen, dass schon nichts passieren wird.
Als Entwickler oder IT-Experte im Unternehmen müssen wir meist nicht mehr selbst an Backups denken. Dies übernimmt die Technik für uns. Alle wichtigen Daten werden automatisiert regelmäßig auf den Unternehmens-Servern kopiert und als Backup gespeichert. Auf diese Weise können die Daten, sofern es nötig ist, wiederhergestellt werden. So zumindest die Theorie.
Doch sind Backups noch sicher?
Dieser Ablauf galt früher als sicher und wurde durchgehend empfohlen. Heute sieht dies anders aus. Das Backup, so wie wir es kennen, schützt keine Daten mehr und bewahrt diese auch nicht mehr sicher auf.
Denn die Sicherheitslage hat sich extrem verschlechtert. Viele Hacker verwenden mittlerweile sogenannte Ransomware, um Geld zu verdienen. Dabei attackieren sie ein Unternehmensnetzwerk, verschlüsseln die wichtigen Daten und erpressen die Geschädigten. Sofern diese ein Lösegeld zahlen, versprechen sie die Daten wieder freizugeben.
Doch die Unternehmen haben meist nicht bezahlt, da sie durch ihre Backups in der Lage waren, die Daten selbst wiederherzustellen. So mussten die Hacker ihre Strategie verändern.
Als Resultat suchten sie zukünftig gezielt nach Backups und korrumpierten diese. Es war meist nicht schwer diese zu finden, da viele Unternehmen ihre Backups im gleichen Netzwerk aufbewahrten. Auf diese Weise konnten die angegriffenen Unternehmen ihre Daten nicht einfach wiederherstellen. Die Hacker hatten ihren neuen Weg gefunden.
Übrigens: Der Sophos Ransomware Report 2021 fand heraus, dass 96 % der Unternehmen nach einer Lösegeldzahlung ihre Daten zwar zurückbekamen, aber sich nur 65 % der Daten wiederherstellen ließen.
Die 3-2-1-1-0-Regel
Neuerdings setzen Unternehmen zunehmend auf „immutable Backups“. Hierbei handelt es sich um unverändertere Backups, die sich nach dem Schreibvorgang nicht mehr ändern lassen.
Mit diesen Backups ändert sich auch die Handlungsempfehlung für den Schutz der Daten. Früher galt die Regel 3-2-1: drei Backups sollen auf mindestens zwei unterschiedlichen Datenträgern gesichert werden und eines davon außerhalb des Unternehmens. Heute orientiert man sich an der 3-2-1-1-0 Regel: die vorletzte Eins steht dabei für ein ummutable Backup und die Null für keine Fehler bei der Backup-Überprüfung.
Zudem setzen Unternehmen immer mehr auf Continous Data Protection (CDP). Hierbei wird nicht mehr ein kompletter Backup gesichert, sondern es werden nur neu angelegte oder veränderte Daten gespeichert. Dies geht nicht nur schneller, sondern verbraucht auch viel weniger Speicherplatz. Dieses Prinzip wird beispielsweise schon bei Macs mit der Time Machine eingesetzt.
Kleiner Tipp für Beruf und Privates
Da noch nicht jedes Unternehmen die oben genannten Techniken einsetzt und Sie vor allem auf Ihrem privaten Computer sicher keine 3-2-1-1-0-Regel befolgen, haben wir einen einfachen Tipp: vermeiden Sie das Überschreiben alter Dateien, sondern speichern Sie Daten lieber nach Datum neu ab. So können Sie immer auf frühere Versionen zurückgreifen, falls sich eine nicht mehr herstellen lässt.
Zudem sollten Sie zur Sicherung Ihrer Daten immer kontinuierlich mehrere Backups erstellen. Speichern Sie sich eine Erinnerung in Ihren Kalender oder nutzen Sie automatisierte Tools, um dies nicht zu vergessen. Und sichern Sie Ihren Computer bestmöglich gegen Phishing- und andere Attacken ab.
Das Karriere-Backup
Intelligente Backups sind übrigens nicht nur eine gute Lösung für große Unternehmen, sondern auch für Sie als Mitarbeiter. Und damit meinen wir nicht nur, dass Sie die Daten auf Ihrem Computer schützen sollen.
Welches Backup – bzw. welche Alternativ-Fähigkeiten – beherrschen Sie? Sorgen Sie dafür, dass Sie mehrere Anwendungen bedienen können, Programmiersprachen beherrschen oder IT-Kenntnisse besitzen.
Für unsere Schulungsteilnehmer bedeutet das: vielseitig sein. Sorgen Sie für ein breites Experten-Wissen. So werden Sie langfristig auf jeden Fall profitieren.
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Und wie sieht Ihr Backup für die Zukunft aus?
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Bild von tookapic