Liebe Leserin, lieber Leser,
seit ein paar Jahren kursiert ein Buzz-Wort in unserer IT-Welt: Automatisierung.
Vor allem in Hinblick auf den Fachkräftemangel und fehlende Kapazitäten in der IT-Abteilung könnte die Automatisierung eine große Hilfe sein.
Und Automatisierung klingt erst einmal gut. Wenn etwas automatisch abläuft, erspart es uns in der Regel viel Arbeit. Doch kann man tatsächlich die ganze IT automatisieren? Werden System-Administratoren und Entwicklerinnen und Entwickler bald überflüssig?
Was bedeutet das für uns?
Prozess-Automatisierung oder IT-Automatisierung?
Automatisierung ist nicht gleich Automatisierung. Derzeit gibt es hauptsächlich zwei Bereiche, in denen sie genutzt wird:
1. Die Prozess-Automatisierung (Business Process Automatisation, BPA)
Gerade durch die Digitalisierung und die Einführung des Modern Workplace wird vieles einfacher und schneller. Wiederkehrende manuelle Aufgaben werden dabei so optimiert, dass die Beschäftigten sich mehr auf das Wesentliche im Job fokussieren können statt auf das Dokumentieren und die Ablage.
Beispiel: E-Mail-Rechnungen werden automatisch eingelesen und abgelegt, oder gescannte Quittungen landen sofort in der Buchhaltung des Steuerberaters.
2. Die IT-Automatisierung
Anders als viele vielleicht vermuten, geht es dabei nicht um den automatischen Austausch von Hardware oder das Installieren von Software. Das wäre zu schön, um wahr zu sein.
Die IT-Automatisierung – auch bekannt als IT-Service-Automatisierung – vereinfacht und beschleunigt vor allem IT-Services. Das heißt: wiederkehrende Aufgaben und Operationen in der IT-Infrastruktur werden als Funktion definiert und bei Bedarf einfach abgerufen.
Aber warum braucht man das? Ist die Konfiguration beispielsweise einer neuen Umgebung so aufwändig? Ja! Das manuelle Anlegen von Containern oder einer Entwicklungsumgebung kann Tage oder Wochen dauern. Hinzu kommt die Wartezeit, bis die IT-Abteilung überhaupt Zeit hat, sowie die erhöhte Fehlerquote des Menschen.
Wird eine Umgebung stattdessen als Funktion definiert, kann die Entwicklerin oder der Entwickler diese per Klick automatisch und sofort erstellen. Die Zeitersparnis ist enorm, und man kann sich auf sorgfältig überprüfte Routinen verlassen.
Hierfür werden gern Konfigurations-Management-Tools wie Ansible, Puppet oder Infrastructure-as-Code-Technologien wie Azure Resource Manager oder Terraform eingesetzt.
Automatisierung benötigt Standardisierung
Klingt einfach, ist es aber (noch) nicht. Denn das Automatisieren braucht standardisierte IT-Infrastrukturen. Und die gibt es oft nicht. Oftmals finden wir heterogene IT-Infrastrukturen vor, die mit der Zeit gewachsen sind und in denen die unterschiedlichsten Produkte verschiedenster Hersteller stecken. Wir kennen das Problem.
Aber nur dann, wenn wir davon ausgehen können, dass alle Komponenten gleich sind und sich genauso programmieren und verwalten lassen, können wir diese auch automatisieren.
Und wieder die Künstliche Intelligenz
Mittlerweile ist die KI aus der Automatisierung – und aus unserem Newsletter – kaum noch wegzudenken.
Immer mehr automatisierte Prozesse werden mit der KI verknüpft, um die Effizienz zu steigern. So hilft die KI beispielsweise bei Cyber-Bedrohungen und der Auswertung möglicher Schadsoftware. Auch in der Analyse unstrukturierter Daten kann die KI unterstützen, um diese lesbar und durchsuchbar zu machen.
Das bedeutet: In Kombination mit der Automatisierung erhalten wir sehr nützliche Werkzeuge, die uns die Arbeit enorm erleichtern können.
Doch aufgepasst: Beim Einsatz von KI müssen die Prozesse nachverfolgbar und analysierbar bleiben. Wenn wir nicht wissen, warum eine KI beispielsweise ein Datenpaket als Bedrohung ansieht und ein anderes nicht, verlieren wir die Kontrolle. Und schlimmer noch: Die Ergebnisse sind fehlerhaft und führen zu falschen Schlussfolgerungen.
Irgendwas mit Automatisierung
Das Thema Automatisierung also ist ein sehr spannendes Thema, das in Zukunft sicherlich noch wichtiger wird. Und wir sind erst am Anfang. Bisher können wir hauptsächlich manuelle Prozesse und Services automatisieren. Der Einsatz von Service-Robotern, IoT und neuen KI-Anwendungen ermöglicht künftig völlig neue Einsatzbereiche und Funktionen.
Für uns heißt das: Wir müssen fit für die Zukunft sein.
Aus diesem Grund sollten wir uns mit diesen Themen rechtzeitig beschäftigen. Empfehlenswert sind daher Schulungen wie Red Hat Ansible for Network Automation, VMware vRealize Automation, Data Center Automation with vRealize Orchestrator and vSphere PowerCLI, Implementing Automation for Cisco Collaboration Solutions u. v. m.
Sie sehen, das Thema ist schon jetzt unglaublich vielfältig und bietet viele Möglichkeiten, sich zu fokussieren.
Sie möchten erfahren, welche Seminare sich als Weiterbildung für Ihren Beruf lohnen? Gerne beraten wir Sie. Hier finden Sie eine Übersicht aller unserer Seminare.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Ihr
Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer