Liebe Leserin, lieber Leser,
Corona verändert unser Business in allen Bereichen. Laut Internetworld hat die Krise nun auch Google erreicht, das Marketing-Budget wurde halbiert und ein Einstellungsstopp wurde verhängt. Wie groß der deutsche wirtschaftliche Schaden durch Corona sein wird, kann bisher niemand auch nur erahnen. Wir werden damit leben müssen, oder?
Ja und Nein, denn für einige Branchen kann ganz sachlich gesprochen diese Katastrophe zum Glücksfall werden. Darunter sind sicher die Maskenhersteller und Teile der chemischen Industrie. Wen wundert es auch, dass einige Fitness-Fahrräder Hersteller unerwartete Börsenerfolge erlebten.
Doch auch die IT kann massiv davon profitieren, wenn sie die Zeichen der Zeit richtig liest. Viel zu spät haben die meisten IT Anbieter auf den boomenden Home Office Trend reagiert. Als die Computer-Stores Anfang März noch offen hatten, waren in vielen Läden die Drucker und das Netzwerkzubehör ständig ausverkauft. Im Software Bereich haben nur wenige IT-Anbieter Lösungen für die besondere Situation eines Home Offices im Angebot. Dabei meine ich jedoch nicht einen Computer und einen Drucker und eventuell noch ein Office Paket.
Einzelne Unternehmen erweitern auf der richtigen Seite
Facebook will Zoom das Wasser abgraben und wird dies wahrscheinlich auch allein wegen der Marktmacht schaffen. Im Messenger-Bereich stellt Facebook eine erneuerte Video-Chat-Funktion zur Verfügung. Messenger Rooms, so der Name, war bisher rudimentär im Messenger als Video-Chat enthalten und war für kleine Gruppen ausgelegt. Doch der neue M-Rooms soll Gruppenvideo-Chat erlauben, bei welchen bis zu 50 Personen, und das visuell sehend, sich miteinander unterhalten können.
Viele Unternehmen, die zum Home Office sich gezwungen sahen, haben dezidierte Lösungen eingesetzt, denn sie arbeiten eventuell bereits mit einer eigenen Software Lösung. So hat eines der größten Architekten Büros seine Software kurzerhand auf ein paar hundert Hochleistungs-Notebooks installiert und mit der integrierten Vernetzung über das Internet können nun alle Mitarbeiter von zu Hause aus gemeinsam an den Projekten „mitarbeiten“. Doch nicht jedes Unternehmen ist so aufgestellt.
Trotz unüberschaubarem Markt, es fehlt an Lösungen
Was fehlt, sind ganzheitliche und angepasste Lösungen für einen Heimarbeitsplatz. Neben der geschäftlich genutzten Software ist eine integrierte Workshare-Lösung mit Echtzeit-Kommunikation-Applikationen und Dokumenten-Sharing über eine Cloud nötig. Das Problem ist, dass zwar eine ganze Reihe Lösungen angeboten werden, aber diese sind meistens wenn sie je Arbeitsplatz lizensiert werden müssen, in der Summe zu teuer, oder haben zu alten organisch zugewachsenen Code oder es fehlt einfach das Zutrauen in die modernen schlanken Online-Lösungen und das oftmals zurecht.
Doch es gibt auch die Lösungen die den unternehmerischen Workflow weitgehend abbilden und viele Optionen der Anpassung bieten. Hier sind vor allem die zahlreichen ERP Systeme zu nennen, die inzwischen von allen führenden IT-Unternehmen angeboten werden. Doch sind auch bei diesen Systemen noch keine Home-Office Versionen in Sicht. Jedoch kann man sich leicht ausmalen, dass die Anbieter daran gerade jetzt arbeiten. Einige Unternehmen haben denn auch signalisiert, das Home Office Modell auch nach der Krise beibehalten zu wollen. Darunter wiederum kein geringerer als Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Bei Facebook änderte die Corona-Pandemie sehr viel. Innerhalb eines Tages sind unter hektischem Abbiegen der Organisation mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter zum Arbeiten nach Hause geschickt worden.
Wird sich das Wirtschaften verändert?
Bisher waren die bekannten Tech-Konzerne des Silicon Valley keine Fans von Home-Office, denn mit viel Geld wurden ja glamouröse Firmenzentralen gebaut, um alle wie in einer großen Familie unter einem Dach zu haben. (Sie erinnern sich vielleicht an den Film: The Internship – Komödie über Praktikantenstress bei Google.)
In einem Interview mit „The Verge“ äußerte sich Zuckerberg nun mit einem Zwischenfazit: „Einige Leute dachten, dass alles auseinanderfallen wird. Aber das ist nicht passiert.“ Man sei im Home Office sogar weitaus produktiver gewesen als erwartet. Dies gelang tatsächlich so viel besser und auch als der Chef es erwartete, dass er eine Umfrage unter seinen Mitarbeitern durchführte und die ergab, dass 40% in Zukunft gerne von zu Hause arbeiten würden. Zuckerberg nahm das Angebot an und rechnet damit, dass bis in zehn Jahren wahrscheinlich jeder zweite Beschäftigte bei Facebook im Home-Office mitarbeiten werde. Facebook wird sich also als Unternehmen nochmals gewaltig verändern.
Wie es in Deutschland aussieht, hat die Unternehmensgruppe Haufe Group mit einer Studie, welche sie in Auftrag gegeben hat, versucht heraus zu finden. Mit der Studie wollte man „nicht nur die aktuelle Lage ermitteln, sondern auch Perspektiven, die sich daraus für die Zukunft ergeben und nicht nur einen Blick auf externe Faktoren wie Märkte werfen, sondern auch auf interne Gestaltungsabsichten in den Unternehmen“. 1.612 Teilnehmern aus verschiedenen Branchen im deutschsprachigen Raum haben daran teilgenommen. Natürlich ergab die Studie, dass sich die Auftragslage für die Mehrheit der Unternehmen von weniger, bis stark dramatisch verschlechtert hat und wird, nur ein geringer Prozentsatz von 7 Prozent nimmt an, genauso weitermachen zu können, wie vor der Krise. Über die Hälfte der Teilnehmer aber haben angegeben auch optimistisch in Bezug auf die Zukunft zu sein, da nun vor allem im Bereich Digitalisierung investiert wird und sich somit Wachstumschancen ergeben.
Die Kultur verändert sich bei jeder Krise
Laut dem Business-Insider wird die Krise die Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag in vielen Unternehmen langfristig ändern. Dies betrifft den Umgang mit Hierarchien im eigenen Unternehmen. Die Selbstorganisation, Eigenverantwortung und die Einführung von anderen Führungsmodellen sollen nach der Pandemie in vielen Unternehmen vorangetrieben werden. Die Aussage der Studie dazu: „Corona erforderte schnelle und beherzte Entscheidungen – unter Unsicherheit, zuweilen in der Isolation, oft von Akteuren unterschiedlicher Hierarchiestufen“.
93 % der Befragten gaben an, dass sie nach der Krise wirtschaftlich so nicht weitermachen können wie vor der Krise.
Für den überwiegenden Teil scheint dabei die Digitalisierung zu den wichtigsten Projekten der Nachkrise zu gehören. 70 Prozent gaben an, während der Krise festgestellt zu haben, dass sie ihr Geschäft in weiten Teilen digitalisieren können. Dies hat vor allem auch das Arbeiten aus dem Home Office ans Licht gebracht. 39 Prozent wollen im Rahmen von Flexibilisierungsmaßnahmen das Modell Home-Office auch künftig im Unternehmen nutzen. Experten gehen davon aus, dass die Home-Office Bewegung nach der Krise abebben wird, aber einen großen Teil seines Aufschwungs beibehalten wird. Die Nachrichtenagentur AFP beauftragte die Mailgiganten GMX und WEB zu einer Umfrage und diese ergab, dass 29 Prozent, also fast jeder dritte Arbeitnehmer, gerne auch langfristig im Home Office arbeiten würde. Niemand weiß exakt wie viele Menschen derzeit in Deutschland im Home Office arbeiten. Bitkom spricht von etwa 50% aller Beschäftigten. Die Mannheimer Corona-Studie spricht von rund 25 Prozent. Einen Anteil am Anstieg sehen Experten auch nach der Krise und nach der Rückkehr ins Unternehmensbüro als bleibend. Home Office wird zu einem wirtschaftlichen Faktor werden. Wenn 70 % mehr Unternehmen digitalisieren wollen und Home Office ebenfalls zulegt, wird zwingend auch die digitale Weiterbildung ebenfalls ein wichtiger Faktor werden.
Es geht nur mit Weiterbildung
Die Weiterbildung hat also wieder eine zentrale Rolle und ist gerade auch in Corona Zeiten ein drängender Faktor. Die anrollende Nachfrage nach Digitalisierung verlangt, dass bisherige Experten auf der Höhe des Wissensstandes sind, der geboten ist. Die Krise setzt alle Wettbewerber wieder zurück auf beinahe Null, alle haben denselben Start vor sich mit denselben Mitteln. Wie bei einer Währungsreform sind alle gleich ausgestattet. Zu glauben, dass die Weiterbildung erst nach der Krise aufgenommen werden soll, irrt sich gewaltig, denn diese Krise bietet gerade eben auch die Möglichkeit sich durch Wissensaneignung auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten. Wer das jetzt tut, hat den besten Start. Deshalb zögern Sie nicht, jetzt das richtige Weiterbildungspaket zu schnüren und umgehend selbst oder Ihren Mitarbeiter einen Vorsprung zu ermöglichen.
Wenn Sie nicht wissen, was nun am besten der erste Schritt sein könnte, rufen Sie uns an, unsere professionellen Berater analysieren gerne mit Ihnen Ihr Potential und die Optionen. Unser Programm aus mehr als 1.000 Kursthemen aus 18 Unternehmensfachgebieten und allen digitalen Bereichen macht es möglich, einen ganzheitlichen Ansatz für Sie zu schaffen, der Sie um Längen vor den Wettbewerb bringen kann.
Ihr
Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer