Liebe Leserin, lieber Leser,
viele Software-Entwicklerinnen und -Entwickler sowie IT-Mitarbeitende möchten zukünftig mit AWS, Microsoft Tools und Umgebungen arbeiten. Das ist verständlich, immerhin sind das die führenden Plattformen und Cloud-Anbieter. Aber was ist eigentlich mit diesem alten deutschen Software-Unternehmen?
Ja, es geht um SAP.
Obwohl fast zwei Drittel der deutschen Mittelständler und Konzerne ihr Enterprise Resource Planning (ERP) sowie viele andere Lösungen von SAP beziehen, ist das Unternehmen längst nicht so populär bei IT-Mitarbeitenden, wie es eigentlich sein müsste.
Doch woran liegt das?
Totgesagte leben länger
SAP ist alles andere als sexy. Das Unternehmen hat viele Trends verschlafen und läuft den aktuellen Entwicklungen meist hinterher. Hinzu kommt eine ewig lange Liste an „SAP Failures“, also gescheiterten SAP Projekten, die teils Hunderte Millionen gekostet haben. Unternehmen und Marken wie Haribo, Lidl oder Revlon sind nur einige Beispiele.
Zu den größten Herausforderungen zählen meistens die enormen Kosten, das auch nach bald zehn Jahren noch nicht ausgereifte Produkt S/4HANA, die Komplexität und zuletzt der Zeitdruck, da die Wartung für das ältere SAP ERP-Produkt (6.0/ECC) bis 2027 eingestellt werden soll.
Das spricht nicht dafür, sich in die SAP Welt reinzuarbeiten und die Besonderheiten von SAP und der In-Memory-Datenbank kennenzulernen. Oder vielleicht doch?
SAP als Karriere-Chance
Auch wenn man viel Schlechtes über SAP sagen kann, gibt es auch genauso viele gute Gründe.
- SAP ist der Quasi-Standard in der Industrie und kaum wegzudenken. Vor allem viele Großunternehmen aus Produktion und Handel setzen darauf und investieren viel Zeit und Geld in SAP Lösungen.
- Das neue SAP S/4HANA ist eine cloudbasierte Plattform und bietet viele innovative Vorteile wie KI-Funktionen, schnelle Datenverarbeitung, Vorhersagen oder Auswertung von Daten in Echtzeit. Mit SAP Fiori erhält das System zudem eine komplett neue Bedienoberfläche.
- Mit der SAP Business Technology Plattform (BTP) können künftig alle SAP Cloud-Lösungen orchestriert werden.
- Durch die Einstellung der älteren SAP ERC-Versionen müssen viele Unternehmen auf S/4HANA migrieren, was einen erheblichen Aufwand bedeutet, da vor allem viele von ihrer On-Premises-Infrastruktur auf die Cloud wechseln müssen.
Das Beste: Selbst wenn sich einige Unternehmen für Alternativen zu SAP entscheiden – z. B. für Salesforce (CRM) oder Workday (HCM) – benötigen sie SAP Expertinnen und Experten, die ihnen bei der Umstellung helfen. Und genau diese Fachkräfte fehlen derzeit überall, was die Migration bzw. Remigration wiederum erschwert.
Kurz gesagt: Im SAP Bereich wird in den nächsten Jahren enorm viel Know-how benötigt. Wer sich jetzt die Expertise aneignet, kann sich künftig die Projekte und Jobs aussuchen.
Daten und Analysen haben für Unternehmen Priorität
Am Beispiel von SAP ist deutlich zu erkennen, dass die Verknüpfung von Plattformen und Systemen immer wichtiger wird. Gerade Echtzeitdaten und sofortige Analysen werden künftig zum Standard. Hierfür müssen aber alle Datensilos und Systembrüche beseitigt und IT-Infrastrukturen standardisiert und orchestriert werden – eine spannende Aufgabe. Vor allem ergeben sich dadurch unzählige neue Möglichkeiten.
Heutzutage ist es meistens noch so, dass Unternehmen anhand von Excel-Listen die vergangenen Wochen und Monaten analysieren und dann beratschlagen, was getan werden soll. Künftig werden diese Daten alle in Echtzeit vorliegen und gleichzeitig eine Prognose bieten, welche Auswirkungen entsprechende Einstellungen haben werden. Aus diesem Grund werden moderne ERP-Systeme künftig über den Erfolg und den Misserfolg von Unternehmen entscheiden.
Irgendwas mit SAP und Cloud
SAP ist weiterhin Standard und es führt nur selten ein Weg daran vorbei. Aber auch wenn man sich nicht auf diesen Bereich konzentriert, kann man von diesem Know-how profitieren. Die SAP Konkurrenz wartet schon und sucht händeringend nach ERP-Expertinnen und Experten, um die eigenen Plattformen auszubauen. Vielleicht werden Sie das sein?
Deshalb gilt: Bilden Sie sich im Bereich SAP und Cloud-Plattformen weiter. Seien Sie offen für Neues. Und geben Sie auch „nicht so coolen“ Systemen eine Chance.
Schauen Sie doch mal in die Übersicht all unserer SAP Seminare. Gerne beraten wir Sie ausführlich. Sprechen Sie uns einfach an.
Sie werden auf jeden Fall davon profitieren.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und bleiben Sie offen für Altbewährtes!
Ihr
Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer